Energieleitplanung

Hintergrund

Die Energieleitplanung ist ein informelles Planungswerkzeug, das im Rahmen einer vorbereitenden Bauleitplanung zu einer schnelleren Umsetzung rechtsverbindlicher Bauleitpläne beitragen soll. Mit Hilfe der Energieleitplanung können sämtliche komplexe Fragestellungen zum Thema Energieversorgung von Quartieren beantwortet sowie wichtige Grundlagen für effiziente Energieversorgungslösungen geschaffen werden. Inhaltlich besteht die Energieleitplanung aus einem dreistufigen aufeinander bezogenen Instrumentarium, das zur Überplanung bestehender Bauflächen, die z.B. nachverdichtet oder umgenutzt werden können, zur Planung von sämtlichen noch unbebauten Flächen im Quartier oder zur Entwicklung des Rüstzeugs für die grundstücksbezogene Maßnahmenumsetzung dient.

Die in Bayern für kleinere Wohngebiete entwickelte Methode der Energieleitplanung wird mit dem Projekt „Energienetz Berlin Adlershof“ erstmals auf ein großmaßstäbliches innerstädtisches Gewerbe- und Technologiequartier mit komplexen Nutzungs- und Planungsanforderungen angewendet. Ziel der Energieleitplanung ist die stadtentwicklungsbezogene Planung einer energieeffizienten Bereitstellung des künftigen Energiebedarfs. Ausgangspunkt für die Planung ist das Ziel den Primärenergiebedarf um 30 Prozent zu senken. Unter Berücksichtigung vorhandener und geplanter Energienetze und der im Vorgängerprojekt „High Tech – Low Ex: Energieeffizienz Berlin Adlershof 2020“ identifizierten Nutzungstypologie und städtebaulichen Planungstypologie werden modellhafte Nutzungs- und Funktionsvarianten entwickelt und energetisch bewertet. Dabei wird das gesamte Gebiet der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme einbezogen, inklusive der noch zu bebauenden Flächen. Auf diese Weise entsteht ein Energienutzungsplan, der die geplanten energetischen Entwicklungen darstellt.