Smart Grid Allianz

Das Kältenetz am Zentrum für Photonik und Optik (ZPO) soll durch ein prototypisches Energiemanagementsystem (EMS) automatisiert gesteuert werden. Die Reduktion des Primärenergiebedarfs wird durch einen effizienten Betrieb der Kältemaschinen und eine Lastverschiebung mit Hilfe des Eisspeichers erreicht. Die Effizienz der Kältemaschinen hängt unter anderem von der Außentemperatur; der Auslastung der Maschinen und ob Kälte oder Eis erzeugt wird ab. Durch die Lastverschiebung kann der Eisspeicher dann geladen werden, wenn es im Stromnetz einen hohen Anteil erneuerbarer Energien gibt. Ist der Anteil gering, wird der Kältebedarf des ZPO durch den Eisspeicher gedeckt, anstatt die Kältemaschinen zu verwenden. Allerdings müssen hier auch die Speicherverluste berücksichtigt werden. Eine Kostenreduktion ist durch die Berücksichtigung dynamischer Energiepreise ist auch möglich.

Für den Einsatz des EMS wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, indem zunächst eine geeignete Mess- und Kommunikationsinfrastruktur aufgebaut wurde. Basierend auf Last- und Wetterprognosen, Preisinformationen sowie einem Modell des Kältenetzes kann das EMS den Betrieb der Kältemaschinen und des Eisspeichers – z.B. für den Folgetag – optimal planen. Zum Zeitpunkt der Ansteuerung werden Abweichungen von der Planung automatisiert ausgeglichen.

Der Gedanke der intelligenten Vernetzung sollte ausgehend vom ZPO möglichst auf den gesamten Technologiepark übertragen werden. Hierfür wurden Potenziale zur Flexibilisierung des Energiebezugs und zur Energiespeicherung in Adlershof untersucht und interessierten Akteuren die Mitwirkung am Aufbau eines Smart Grid ermöglicht.

Zu Demonstrationszwecken der Funktionalität eines Smart Grid wurde eine interaktive App entwickelt, die in spielerischer Weise den Aufbau eines Smart Grid erklärt.

Federführend verantwortlich für den Aufbau der Smart Grid Allianz war das Fachgebiet Energieversorgungsnetze und Integration Erneuerbarer Energien (SENSE) der TU Berlin. Das Zentrum Technik und Gesellschaft war für die begleitenden sozialwissenschaftlichen Untersuchungen verantwortlich. Die Validierung der Messinfrastruktur und der Aufbau der Basisautomatisierung am ZPO wurden von der TU Berlin gemeinsam mit Siemens Corporate Technology durchgeführt.

 

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