Zur Bewertung der primärenergetischen Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen werden der jährliche Primärenergiebezug (PE-Bezug) und die jahresmittlere Primärenergieeffizienz (PEE) des Kälteversorgungssystems ermittelt. Der Primärenergiebezug errechnet sich aus dem jährlichen Strombezug, der mit einem Primärenergiefaktor multipliziert wird. Für die Bestimmung der Primärenergieeffizienz wird die bereitgestellte Kälteenergie zum Primärenergiebezug ins Verhältnis gesetzt.
In diesem Zuge kommen zwei unterschiedliche Szenarien zum Tragen. Zum einen wird das Versorgungssystem unter Anwendung des durch die EnEV vorgeschriebenen Primärenergiefaktors und zum anderen mit Hilfe des jahresmittleren Faktors für die 50Hertz Regelzone bewertet.
Aus primärenergetischer Sicht wurde in beiden betrachteten Szenarien eine Verringerung der Primärenergiebezüge erreicht.
Bei Verwendung des durch die EnEV festgelegten PE-Faktors fand für das Jahr 2015 ein Wert von 2,4 kWhPE/kWhel Anwendung, wohingegen für die darauffolgenden Jahre ein Primärenergiefaktor von 1,8 kWhPE/kWhel eingesetzt wurde. Die starke Absenkung des Primärenergiefaktors um 33 % führt in Verbindung mit der Verringerung des Stromverbrauchs der Liegenschaft zu einer Primärenergieeinsparung von 47 % im Jahr 2019 gegenüber 2015.
Werden die jahresmittleren Primärenergiefaktoren für die 50Hertz Regelzone zur Bewertung des Versorgungssystems angewendet, kann zunächst eine Absenkung des jahresmittleren Primärenergiefaktors um 6 % von 1,65 kWhPE/kWhel auf 1,55 kWhPE/kWhel für den Betrachtungszeitraum festgestellt werden. Dies führt in Verbindung mit den im Vorhaben „Energienetz Berlin Adlershof“ umgesetzten Maßnahmen und der damit einhergehenden Verbesserung der Systemeffizienz zu einer Reduktion des Primärenergiebezugs von 1668 MWhPE im Jahr 2015 auf 1114 MWhPE im Jahr 2019. Das entspricht einer Primärenergieeinsparung von 33 %.
Die Primärenergieeffizienz des Kälteversorgungssystems erfährt in beiden Szenarien eine signifikante Verbesserung. Bei Verwendung des EnEV-Faktors erhöht sich die Primärenergieeffizienz von 0,6 MWhth/MWhel auf 1,1 MWhth/MWhel. Das entspricht einem Zuwachs um 90 %. Unter Anwendung des Jahresmittleren Faktors für die 50Hertz Regelzone steigt die Primärenergieeffizienz des Kälteversorgungssystems um 52 % von 0,8 MWhth/MWhel auf 1,3 MWhth/MWhel.