Energieleitplanung

Vorgehen

Im ersten Arbeitsschritt erfolgt eine Bestandsanalyse des zu betrachteten Gebiets, in der alle energiebezogenen Daten und ihre räumliche Verteilung ermittelt werden. Darunter fallen sowohl die Analyse des energetischen Bedarfs im IST-Zustand samt der vorhandenen Netzinfrastruktur, als auch die Erfassung der vorhandenen regenerativen Energiepotenziale.

Ermittlung der Energiebedarfe/-verbräuche:  Die in dem Projekt „High Tech – Low Ex: Energieeffizienz Berlin Adlershof 2020“ erhobenen Energiedaten für den Bestand, werden gebäudescharf auf digitalen Karten dargestellt. Für Gebäude, bei denen keine Energiedaten vorliegen, werden Energiebedarfskennwerte verwendet. Während für Wohngebäude und Gebäude öffentlicher Nutzung Energiekennwerte bereits mittels einschlägiger Quellen zu bestimmen sind, sind die Kennwerte für Nicht-Wohngebäude in aufwändigeren und umfangreicheren Verfahren festzulegen.

Aufnahme der Energieinfrastruktur: In diesem Schritt wird der aktuelle Stand der Energieversorgung im Betrachtungsgebiet erfasst. Dies beinhaltet neben den Energieerzeugungsanlagen (zentral/dezentral, privat/öffentlich, regenerativ/konventionell) auch die Netzstrukturen zum Energietransport (Strom, Gas, Wärme, Kälte). Während für das Bestandsgebiet die vorhandenen Daten verwendet werden, wird für das noch zu entwickelnde Gebiet auf die Ergebnisse einer Infrastrukturvorplanung zurückgegriffen.

Identifizierung der vorhandenen regenerative Energiepotenziale: Für die Erschließung der Potenziale zur Solarenergienutzung erfolgt eine Analyse der Gebäudeflächen (Dach und Fassade).  Hierbei ist für eine grobe Analyse der Dachflächen der „Solaratlas Berlin“ ein hilfreiches Werkzeug. Die gewonnenen Ergebnisse werden mit Hilfe von Luftbildern verfeinert und auf die Fassadenflächen ausgeweitet. Für das noch zu entwickelnde Gebiet werden auf Grundlage der Bebauungspläne Mustergebäude definiert, deren Modelle auch Informationen zu den Potenzialen der solaren Nutzung zugewiesen werden.

Neben der solaren Energieerzeugung werden auch die Potenziale folgender Technologien untersucht:

  • Biomasse
  • Geothermie (Oberflächennah/Tiefe)
  • Abwärme
  • Abwasser
  • Windkraft
  • Wasserkraft

Konzeptentwicklung: Basierend auf diesem Entwicklungsplan werden zwei Szenarien der Nutzungsintensität betrachtet. Hierbei werden die Nutzungsart und der Ausnutzungsgrad behandelt:

Variante 1: Einhalten von Art und Maß der baulichen Nutzung
Variante 2: Unterschreitung von Art und Maß der baulichen Nutzung

Für diese Szenarien werden je zwei Varianten hinsichtlich der Energieversorgung untersucht:

Variante 1: Zentrale Energieversorgung (Fernwärme, Strom aus dem Netz)
Variante 2: Dezentrale Energieversorgung (Kraft-Wärme-Kopplung)

Die Arbeiten werden durchgeführt vom Fachbereich Energie- und Information der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Studiengang Regenerative Energien in Zusammenarbeit mit der WISTA.Plan GmbH.