Adlershof als einer der wichtigsten Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandorte Berlins, beheimatet auf 4,2 Quadratkilometern über 1.000 Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Der Hochtechnologiestandort Adlershof hat sich das Ziel gesetzt, bei gleichzeitigem Wachstum den Primärenergiebedarf bis 2020 um 30 Prozent zu senken. Dazu werden am Campus Adlershof im Rahmen verschiedener Projekte eine Reihe an energietechnischen Konzepten und Maßnahmen umgesetzt, die unter anderem in dem Vorhaben „HighTech – LowEx: Energieeffizienz Berlin Adlershof 2020“ entwickelt wurden.
Einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leistete das Projekt „Energienetz Berlin Adlershof“ (2014-2018), das als Verbundvorhaben der drei Partner Technische Universität Berlin (TUB), Siemens AG und Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) umgesetzt wurde. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Förderschwerpunktes EnEff:Stadt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie finanziert und durch die Betreibergesellschaft Wista.MG unterstützt. In dem Vorhaben wurden eine Verbesserung der Energieeffizienz auf Liegenschafts- und Quartiersebene angestrebt. Vor diesem Hintergrund wurde ein vernetztes Energiesystem errichtet, das die Energieformen Wärme (Soleverbund), Kälte (Kältenetz) und Strom (Smart Grid Allianz) berücksichtigt. Das zentrale Element bildet ein Kälteverbundnetz, in dem elektrisch angetriebene Kälteanlagen und Speicher miteinander verknüpft wurden. Darüber hinaus wurden im Rahmen einer Energieleitplanung Methoden und Werkzeuge für eine standortübergreifende Energienutzungsplanung entwickelt, die als Planungsgrundlage für die effiziente Energieversorgung von Stadtquartieren Anwendung findet.
Die durchgeführten Maßnahmen sowie die angewendeten Methodiken und die erreichten Projektergebnisse sind im Rahmen von Projektschlussberichten veröffentlicht worden.
Im Rahmen des weiterführenden Vorhabens „Energienetz Berlin Adlershof – Monitoring und Optimierung“ (2018-2021) befasst sich die TUB mit der Weiterentwicklung und Optimierung des im Rahmen des Umsetzungsvorhabens „Energienetz Berlin Adlershof“ realisierten, adaptiven Kälteversorgungssystems am Zentrum für Photonik und Optik in Berlin Adlershof. Im Fokus steht die Systemoptimierung im Hinblick auf Flexibilität und verminderte CO2-Emmissionen. Vor diesem Hintergrund wird ein medienübergreifendes Energiemanagementsystem für das Kältenetz pilothaft implementiert. Gemeinsam mit dem Konrad-Zuse-Institut Berlin arbeitet die Siemens AG an der Entwicklung von Optimierungsalgorithmen für das Energiemanagementsystem, die für einen möglichst ökologischen und ökonomischen Betrieb des Netzes sorgen sollen. Darüber hinaus muss das Versorgungssystem im Rahmen eines wissenschaftlichen Monitoringprogramms, dass von der RWTH Aachen begleitet wird, seine Wirksamkeit als energieeffizientes und anpassungsfähiges Netz im alltäglichen Betrieb unter Beweis stellen.